Ostsee-Treffen 03.06.2011 war wirklich ein voller Erfolg
(Ein Bericht von Holger Marquardt)
Schon Anfang des Jahres hat Gerd mir die ehrenvolle Aufgabe übertragen, mich um das, schon traditionelle, Ostseetreffen zu kümmern.
Es ist nicht einfach wirklich jedem gerecht zu werden.
Und dann hatte Gerd uns schon zu den schönsten Häfen in unserem Heimatrevier ausgeführt.
Wo sollte es uns hin verschlagen?
Es sollte nicht zu weit aber auch nicht zu nah sein und so entschied ich mich für die Südspitze von Langeland wo sich das Örtchen Bagenkop befindet. Hier sollte unsere Reise in diesem Jahr
hingehen.
Wochen vorher habe ich schon gezittert ob das Wetter auch passt und der Wind aus der richtigen Richtung kommt.-
Knapp eine Woche vor dem Treffen rief mich Olaf Otto an: „Meinst du wirklich, dass wir uns da treffen sollten? Hast du mal den Wetterbericht gelesen? Isabell reicht es einmal im Jahr die Fische zu
füttern und das war schon auf der Überführung!“
Zurzeit sah es wirklich nicht so gut aus. Zu Hause pfiff der Wind nur so um die Häuserecken, doch am Mittwoch den 1. Juni sollte der Wind nachlassen und auf West drehen.
Wir wollten uns ein schönes Wochenende machen und sind schon am Mittwoch, den 01.06.2011 zur Windhuk gefahren. Hier war noch einiges zu erledigen, doch am späten Nachmittag hielt uns nichts mehr
in Großenbrode. Wenigstens einen kleinen Schlag wollten wir noch segeln und so sind wir bei frischen Winden mit einer richtigen Rauschefahrt nach Heiligenhafen gesegelt.
Spät am Abend rief Alf noch an und fragte wann wir denn loswollen und wo wir uns denn vorher treffen könnten?
Und so verabredeten wir uns in Marstal.
Am Donnerstag setzten wir unsere Reise etwas verspätet bei strahlendem Sonnenschein so gegen 11:00 fort. Der Wind war einfach toll und mit dem versprochenen Westwind ging es flott voran.
Leider hielt der Wind nicht lange durch und als Segler habe ich ja auch einen gewissen Ehrgeiz. Da wird der Motor nur ungern genutzt. Nur, ich hatte mich doch mit Alf in Marstal verabredet.
Über UKW konnte ich ihn nicht erreichen und Olaf der einige Meilen vor uns fuhr, musste als Relaisstation herhalten. Er bekam aber auch keine Verbindung und das Handy war mitten auf der Ostsee
nutzlos.
Langsam wurde ich schon nervös. Na ja, in Land nähe habe ich dann Suse erreicht. Sie waren schon in Bagenkop. Da war ich ja beruhigt.
Ich verabschiedete mich von ihr mit den Worte: „Na dann bis gleich.“
Nach gefühlten weiteren vier Stunden hatten wir dann unser Ziel, den völlig überfüllten Hafen von Bagenkop um 1915, erreicht.
Wir gingen bei Olaf längsseits, der bereitwillig unsere Leinen annahm.
Viele der BCO-Segler waren schon da.
Alf und Suse waren heute gekommen. Genauso wie Kuddel, der noch Pech mit einem Tampen in der Schraube hatte. Heiner und Merry waren schon gestern angereist und hatten auf uns gewartet.
Nach einem Willkommensplausch und einen schönen Anleger ging es auch bald in die Koje.
Freitag, der 03.06.2011
Heute sollte unser Ostseetreffen sein. Ich hatte geschlafen wie ein Murmeltier, war aber schon gegen 7:00 aufgewacht.
Was für ein Tag. Strahlendblauer Himmel mit leichten Winden. Na ja, diejenigen, die jetzt noch kommen wollten, mussten sich viel Wind aus dem Tank saugen.
Langsam leerte sich der Hafen und um die Mittagszeit waren wir fast allein im Hafen und konnten etwas aufrücken.
Das Städtchen Bagenkop hatte durch seinen neuen Hafen wirklich gewonnen. Vor Jahren war ich mal mit meinem Sohn hier und wir sind nach einer kleinen Runde durch den verkommenen Hafen schleunigst
wieder verschwunden, doch jetzt war es hier wirklich schön.
Wilde Pferde verschönten die Gegend und Isabell musste unbedingt mit Dagmar die Ostseetemperatur am ganzen Leib testen. Ich glaube sie hatten eine schöne Gänsehaut.
Der Nachmittag rückte näher, doch niemand wollte den ersten Schritt tun und ein Bier trinken. Erst als Birgit wie Rotkäppchen mit einem Körbchen alle zusammenrief, war der Knoten geplatzt.
Nach und nach trafen die Tinkerbell, die Sanibel und noch weitere Gäste ein, sodass wir am Ende 7 Schiffe mit BCO-Stander und 5 Gäste aus Damp und Großenbrode mit insgesamt 35 Mann Besatzung
waren.
Es wurde wirklich ein tolles Fest und als Highlight spielte noch eine Jazzband auf, die von Isabell rhythmisch begleitet wurde.
Was wollten wir mehr?
Bis tief in die Nacht wurde gelacht, geklönt, von alten Zeiten und neuen Plänen erzählt und niemand merkte, wie schnell die Zeit verging.
Doch wenn‘s am schönsten ist und wenn jeder alles aufgegessen und ausgetrunken hat (auch der furchtbare Gammeldansk), soll man aufhören. Das taten wir auch und so manch einer konnte froh sein, dass
er die Rettungsleiter vom Hafenbecken (so gerade eben) nicht brauchte.
Samstag, der 04.06.2011
Die ersten Sonnenstrahlen trafen auf mein Auge, doch es war nicht so schlimm, wie erwartet.
Nach einem gemütlichen Frühstück in der Sonne dachten alle langsam wieder an Aufbruch. Heiner, Merry und Kuddel waren schon auf Urlaubstörn und Herman und Johanna verabschiedeten sich mit 60+, was so
viel heißt wie 60 Tage und mehr Urlaub.
Ein schönes Geburtstagsgeschenk zum 60.
Da kann man schon neidisch werden. Doch alles hat zwei Seiten.
Nachdem wir fast alle verabschiedet hatten, setzten wir unseren Kurs wieder Richtung Heimat ab.
Der Wind war zwar da, doch so schwach, dass wir bald den Diesel gebrauchten. Wir legten einen Zwischenstopp in Lemkenhafen ein und fuhren am Sonntag rechtzeitig zurück um nicht in den
Rückreiseverkehr auf der Autobahn zugeraten.
Ganz besonders möchte ich mich an dieser Stelle bei Peter Hallauer bedanken, der unermüdlich am Grill stand und alle Leute mit ihren mitgebrachten Köstlichkeiten verwöhnte.
Ich hoffe, es hat allen so gut gefallen wie Birgit und mir und ich würde mich riesig freuen, wenn wir im nächsten Jahr wieder ein Ostseetreffen zustande bringen.
Für Vorschläge und neue Ideen habe ich immer ein offenes Ohr und würde es auch begrüßen, wenn die Organisation (wie bei der Grünkohlwanderung) jemand anderes übernimmt.